Privat kann auf die unterschiedlichsten Arten für das Alter vorgesorgt werden. Sehr beliebt ist in Deutschland nach wie vor das Festgeldsparen. Vorteil: sehr einfach. Nachteil: Geld aufs Konto legen bringt derzeit kaum Zinsen. Wer aktuell ansehnliche Renditechancen wahrnehmen möchte, kommt um ein Investment am Aktienmarkt kaum herum. Allerdings sind Aktieninvestments risikoreich. Lösung: langfristig und breit gestreut anlegen, zum Beispiel in einen gut diversifizierten Aktienfonds.
Die drei Säulen der Altersvorsorge sind: staatliche Rente, Betriebsrente und private Vorsorge. Auf die staatliche Rente und die Betriebsrente hat der Sparer nur indirekt Einfluss. Bei der privaten Altersvorsorge ist der Sparer flexibler. Er kann das Produkt, den Beginn und die Spardauer auswählen beziehungsweise steuern. Eine gute Möglichkeit sind zum Beispiel Fondssparpläne. Bei der privaten Altersvorsorge kann er auch zu einem staatlich geförderten Produkt wie der Riester-Rente oder der Basis-Rente (besonders für Selbständige interessant) greifen.
ETFs (Exchange Traded Funds) oder Indexfonds bilden einen Index nach, zum Beispiel den deutschen Leitindex Dax. Der geringe Managementaufwand macht einen ETF günstig. Im Vergleich dazu sucht der Manager eines aktiven Fonds nach den besten Chancen und kann so besser abschneiden als sein Vergleichsindex – oder in schlechten Börsenphasen eine höhere Barreserve bilden. Natürlich besteht auch die Gefahr, schlechter als der Markt abzuschneiden. In einem Portfolio kann es sinnvoll sein, beide Fondsarten miteinander zu kombinieren, je nachdem, in welcher Region oder Branche investiert werden soll.
Wer über das nötige Geschick verfügt, kann sein Portfolio selbst strukturieren. Allerdings erfordert das viel Fachfachwissen und Zeit. Wer in Renten- und/oder Aktienfonds investiert, der kann den Aufwand und das Risiko (breite Streuung) deutlich reduzieren. Wird ein Einmalinvestment gescheut, bietet sich ein Fondssparplan an. Eine weitere Möglichkeit für Selbstständige: die Basis-Rente (auch Rürup-Rente genannt). Sie fördert die Ansparphase mit Steuervorteilen.
Die Basis-Rente bietet vor allem Steuervorteile und unterstützt so Selbständige, die nicht in die staatliche Rentenkasse einzahlen und vielleicht auch nicht an eine Versorgungskasse angeschlossen sind, beim Aufbau einer Altersvorsorge. Grundsätzlich steht die Basis-Rente allen Sparern offen, nicht nur Selbstständigen.
Die staatliche Rente funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das heißt, dass die Beiträge, die heute eingezahlt, „sofort“ an die derzeitige Rentnergeneration ausgezahlt werden. Die Einzahler bilden somit keinen „Kapitalstock“ (keine angesparte Summe) wie bei einer privaten Altersvorsorge. Vorteil: Das System hat durch Lohn- und Rentenanpassungen einen eingebauten Inflationsschutz. Problematisch können dagegen demografische Verschiebungen sein.
Sich im Alter noch was gönnen, einen Urlaub vielleicht? Gesund leben und gut abgesichert sein, auch wenn Leistungen gestrichen werden oder die Krankenkassenbeiträge steigen. Nur mit einer staatlichen Rente könnte das knapp werden, gerade auch mit Blick auf die „Rentenlücke“. Wer kann, sollte deshalb auch privat vorsorgen.
Das Rentenniveau ist das Verhältnis zwischen einer Standardrente (45 Jahre eingezahlt, bei einem Durchschnittseinkommen) und dem aktuellen Durchschnittsverdienst. Zur Jahrtausendwende lag dieses bei 52,9 Prozent, inzwischen sind 47,9 Prozent erreicht. Bis zum Jahr 2030 könnte das Rentenniveau auf 43,0 Prozent sinken [Quelle: Deutsche Rentenversicherung]. Die Lücke zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der Rente danach wird somit größer.
Letztlich ist das eine persönliche Entscheidung, je nach Gesundheit und finanziellen Möglichkeiten. Wer als Mann aktuell 1970 geboren ist, der kann 2037 abschlagsfrei in Rente gehen. Der früheste Renteneintritt ist 2033 möglich – mit einem Abschlag von 14,4 Prozent [Quelle: Deutsche Rentenversicherung]. Allerdings gibt es eine andauernde politische Diskussion das Renteneintrittsalter weiter heraufzusetzen, wegen der höheren Lebenserwartung.
Ja, diese Gefahr gibt es. Angenommen es wurde ein Betrag von 50.000 Euro angespart. Bei einer Inflation von zwei Prozent ist dieser in 20 Jahren nur noch rund 33.700 Euro wert. Um den Kaufkraftverlust auszugleichen, müsste dann (in 20 Jahren) eigentlich ein Betrag von 74.300 Euro zur Verfügung stehen. Da hilft nur eines: eine attraktive Verzinsung.
Zinsen und besonders Zinseszinsen (der Zins auf den Zins) haben einen großen Einfluss auf das Sparen. Aus einem Betrag von 5.000 Euro wird in 20 Jahren bei einem Zinssatz von einem Prozent ohne Wiederanlage (kein Zinseszins) eine Summe von 6.000 Euro. Dagegen führt ein Zins von vier Prozent mit Wiederanlage zu einem Kapital von knapp 11.000 Euro. Der ursprüngliche Betrag hätte sich somit mehr als verdoppelt. Faustformel: je höher der Zins, desto wirkungsvoller ist der Zinseszinseffekt.
Prinzipiell sind Aktien ein geeignetes Instrument für die Altersvorsorge. Die Rendite eines Aktieninvestments lag in den vergangenen Jahrzehnten durchschnittlich im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das zweifellos vorhandene Risiko einer Aktienanlage wird durch eine breite Streuung (Diversifizierung) und eine längere Haltedauer (mehr als zehn Jahre) erheblich gemildert.
Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge. Sparer werden mit Zulagen und/oder steuerlichen Vorteilen unterstützt
Die Riester-Rente ist eine private und kapitalgedeckte Rente im Gegensatz zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rente. Ein Sparer baut bei der Riester-Rente mit staatlicher Hilfe ein Vermögen auf, das im Alter dann aufgezehrt wird. Bei der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente werden die Beiträge, die eingezahlt werden, sozusagen sofort an die derzeitige Rentnergeneration ausgezahlt.
Er muss zum begünstigten Personenkreis gehören und Beiträge in Ihren zertifizierten privaten Altersvorsorgevertrag oder in eine geförderte betriebliche Altersversorgung einzahlen. Die jährliche Grundzulage beträgt 175 Euro (ab 2018: 175 Euro). Dazu kommen die Kinderzulagen: 185 Euro für jedes Kind, das vor 2008 geboren wurde, 300 Euro für Geburten ab 2008. Damit Sparer diese erhalten, müssen sie jedes Jahr einen Beitrag in festgelegter Mindesthöhe einzahlen (Mindesteigenbeitrag).
Die Riester-Rente gibt es im Wesentlichen als Rentenversicherung, als Banksparvertrag, als Fondssparvertrag oder als Wohn-Riester.
Alle Anbieter sind verpflichtet, mindestens die eingezahlten Beiträge zu garantieren.