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- Depot-Check: Vier Dinge, die Anleger prüfen sollten
- Trotz der Pandemie haben die Deutschen 2020 mehr Geld auf die hohe Kante gelegt als sonst.
- Wer sein Erspartes gewinnbringend anlegen möchte, sollte sich von Sparbuch und Tagesgeld verabschieden und den Schritt in risikoreichere Anlageklassen wagen.
- Insbesondere die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden die Wirtschaft der kommenden Jahre mitbestimmen und sollten deshalb auch in der Geldanlagestrategie berücksichtigt werden.
4 Minuten Lesezeit
Viele Anleger nutzen den Jahreswechsel für einen klassischen Depot-Check. Sie prüfen, ob ihre Anlagestrategie weiterhin zu ihnen passt oder ob Anpassungen nötig sind. Egal, ob Sie gerade erst anfangen, Ihre Finanzen zu sortieren, oder ob Sie Ihr Geld bereits gezielt investieren – beim Blick auf die persönliche Bilanz sollten Anleger folgende vier Themen beachten.
1. Das Sparschwein schlachten
Die pandemiebedingten Schließungen des Einzelhandels und der Gastronomie, der Ausfall von Kulturveranstaltungen sowie die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit haben dazu geführt, dass die Deutschen im vergangenen Jahr viel Geld auf die hohe Kante gelegt haben. Der Deutsche Bankenverband geht von einer Sparquote für 2020 von 17 Prozent aus, die damit deutlich über den bisherigen Höchstständen aus den Jahren 1991 und 1992 von 12,9 Prozent läge.[1] Gleichzeitig steigt die Zahl der Banken, die die Negativzinsen, die sie für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank abführen müssen, in Form von Strafzinsen an ihre Kunden weitergeben. Das Vergleichsportal Verivox hat rund 800 Banken und Sparkassen verglichen und kommt zu dem Ergebnis, dass bereits 197 Banken Negativzinsen von ihren Kunden für Tagesgeld- und Girokonten verlangen. Allein 24 Institute haben zum Jahreswechsel einen Negativzins neu eingeführt oder die bestehenden Regeln verschärft.[2]2020 legten die Deutschen im Schnitt 16 bis 17 Euro pro 100 Euro Einkommen auf die hohe Kante.
Zwar greifen die Strafzinsen oft erst ab höheren Einlagesummen. Aber auch ohne sie frisst die Inflation die Einlagen auf Girokonten und niedrig verzinsten Tages- und Festgeldkonten auf. Wer mit der Rendite auf sein Vermögen nicht mindestens die Teuerungsrate ausgleicht, könnte faktisch Geld verlieren. Anleger sind deshalb gut beraten, für Kapital, dass sie kurz- oder mittelfristig nicht benötigen, rentablere Anlageprodukte wie etwa Aktien- oder Anleihefonds zu suchen.
2. Auf der Suche nach attraktiven Renditechancen
Steht der Entschluss fest, das Ersparte nicht länger auf dem Sparbuch zu parken, spielen bei der Geldanlage grundsätzlich drei Aspekte eine Rolle: das zur Verfügung stehende Vermögen, die Risikobereitschaft und die gewünschte Renditechance. Nach dem Finanz-Check sollte klar sein, wie viel Geld zur Seite gelegt werden kann. Bleibt die Frage nach der Risikobereitschaft und der erwarteten Renditechancen. Diese beiden entscheidenden Größen der Geldanlage bedingen sich gegenseitig. In der Regel wird eine Investition in risikoreichere Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien mit einer höheren Renditechancen belohnt. Weniger risikobehaftete Anlagen haben dagegen in der Regel eine geringere Renditechance.
Das Problem, vor dem viele Anleger derzeit stehen ist, dass klassische risikoarme Anlagen wie Tagesgeld oder Staatsanleihen europäischer Länder aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank keine positiven Renditen mehr abwerfen. Wollen Anleger Renditen erzielen, die über der Teuerungsrate liegen, dürfte an risikoreicheren Anlageklassen also kein Weg vorbeiführen.
Das muss übrigens nicht immer ein Aktienfonds sein. Auch hochverzinsten Unternehmensanleihen oder Immobilienfonds haben ansehnliche Renditechancen, die zum Teil deutlich über der Teuerungsrate liegen und damit zumindest verhindern, dass das Realvermögen schrumpft.
3. Wie nachhaltig ist die eigene Geldanlage?
Immer mehr Anlegern ist der ausschließliche Blick auf Renditechancen nicht genug. Sie möchten, dass ihr Kapital sinnvoll investiert wird und nicht in ethisch fragwürdige Unternehmungen fließt. In Nachhaltigkeit zu investieren ist schon lange kein Nischenthema mehr. Anlageprodukte, die sich an den sogenannten ESG-Kriterien orientieren, werden immer beliebter. ESG steht für die englischen Begriffe „Environmental“, „Social“ und „Governance“ (Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G)). ESG-Fonds investieren damit gezielt in Unternehmen, die besonders klimafreundlich sind, die Umwelt wenig oder gar nicht belasten (E), hohe soziale Standards erfüllen (S) und die Kriterien guter Unternehmensführung (G) einhalten.
Anleger, die bei der Geldanlage Wert auf ein gutes Gewissen legen, müssen dafür übrigens keineswegs geringere Renditechancen in Kauf nehmen. Viele Studien belegen, dass nachhaltige Investitionen in der Regel nicht schlechter abschneiden als konventionelle Anlagen. Im Gegenteil: häufig erzielen sie sogar höhere Renditen.[3]
Der Grund dafür ist, dass Unternehmen, die nicht nachhaltig wirtschaften, langfristig hohen Risiken ausgesetzt sind. Sei es, weil sie die Folgen des Klimawandels oder von Umweltverschmutzung falsch einschätzen. Sei es, weil sie notwendige Veränderungen wie die Umstellung auf nachhaltige Energieerzeugung oder Elektromobilität verschlafen und sich nicht rechtzeitig auf neue Kundenbedürfnisse einstellen. Auch die Nichtbeachtung sozialer Standards oder schlechte Unternehmensführung können hohe Risiken bergen.
Immer mehr Investoren erkennen daher, dass nachhaltiges Wirtschaften und Renditechancen kein Widerspruch, sondern im Gegenteil zwei Seiten derselben Medaille sind. Der Trend zu nachhaltigen Investmentprodukten dürfte daher anhalten und den entsprechenden Aktien zusätzlichen Schub verleihen.
Eine Umstellung des Depots zu mehr Nachhaltigkeit ist dabei nicht kompliziert. Für viele Anlageprodukte gibt es inzwischen nachhaltige Alternativen am Markt. Auch die DWS hat bereits viele ihrer Fonds auf ESG umgestellt oder bietet ESG-Varianten an.
Investitionen in Digitalisierung haben für viele Unternehmen durch die Corona-Krise an Bedeutung gewonnen.
4. Gezielt in die Zukunft investieren
Die Digitalisierung ist weiterhin eines der zentralen Zukunftsthemen – auch an den Finanzmärkten. Schon vor der Corona-Krise bezifferten deutsche Unternehmen in einer Studie von PwC ihre geplanten Investitionen in neue Technologien auf 0,5 bis 1,2 Prozent des jährlichen Umsatzes.[4] In einer Befragung des Digitalverbands Bitkom gaben acht von zehn Unternehmen an, dass die Corona-Krise die Digitalisierung ihres Unternehmens weiter beschleunigt hat.[5]
Fonds wie der DWS Invest Smart Industrial Technologies machen diese Entwicklungen für Anleger investierbar. „Wir wählen Unternehmen aus, die durch ihre Technologien die Vernetzung von Mensch und Maschine sowie der virtuellen und realen Welt in allen Branchen vorantreiben“, erklärt Fondsmanager Marcus Poppe die Anlagestrategie. Der Fonds investiert gezielt in Unternehmen, die Technologien wie die Automatisierung von Produktionsstätten, den Online-Handel oder autonomes Fahren entwickeln und Innovationen vorantreiben.
Eine weitere Möglichkeit, von der Digitalisierung zu profitieren, bieten Unternehmen, die sich um den Ausbau der digitalen Infrastruktur kümmern. Dazu zählen beispielsweise Erbauer und Betreiber von Mobilfunknetzen, Clouddiensten oder Glasfasernetzen. Der DWS Invest ESG Next Generation Infrastructure investiert gezielt in die Infrastruktur der neuen Generation sowie die entsprechenden Immobilienaktien und verbindet damit die Verlässlichkeit klassischer Infrastrukturinvestitionen mit den Wachstumsaussichten der Digitalisierung.
Bevor Anleger sich allerdings für eine Investition in Fonds mit einem Digitalisierungsschwerpunkt entscheiden, gilt es, wie bei jeder Aktienanlage, die Risiken abzuwägen. Denn auch wenn die Digitalisierung die Wirtschaft in den nächsten Jahren beschäftigen wird, können markt-, branchen- und unternehmensbedingte Kursverluste niemals ganz ausgeschlossen werden. Nicht zuletzt hat die Coronapandemie gezeigt, dass sich Trends und damit auch die Erfolgsaussichten von Investments schnell ändern können. Sind die Risiken jedoch einkalkuliert, steht einem frischen Start in ein hoffentlich renditestarkes Jahr nichts mehr im Wege.