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- Pan-Asien: Regionale Diversifizierung
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Der Home-Bias ist ein bekanntes Anlegerverhalten: Man legt bevorzugt in seiner vertrauten Heimatregion an. Und vielleicht noch in den USA, denn hier liegt der größte, liquideste und allgegenwärtige Kapitalmarkt, der zudem seine internationalen Wettbewerber seit Jahren hinter sich lässt – vor allem dank der großen Tech-Werte. Wem deren Bewertung mittlerweile zu hoch ist, und wer sein Portfolio breiter aufstellen will, könnte sich Asien anschauen. Und zwar in der breiten Definition, von Indien bis Australien, einschließlich Japan. Bei so einer breiten Aufstellung geht es nicht darum, auf singuläre, kurzfristige Trends zu setzen. Sondern auf eine strategische Diversifikation als Gegengewicht zu den USA und Europa, für die derzeit zudem auch kurzfristige Faktoren sprechen.
Diversifizierte Globalisierung lässt Asien autarker werden
Egal ob man es „diversifizierte Globalisierung“ oder „Friendshoring“[1] nennt, die Richtung der globalen Warenströme ändert sich seit einigen Jahren, die Regionalisierung nimmt zu. So geht der Handel zwischen China und den USA zurück, während er innerhalb des asiatischen Raums zunimmt. Dazu könnte in Zukunft verstärkt das Handelsabkommen Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) beitragen, das selbst ohne die Teilnahme von Indien 2,2 Milliarden Menschen und 30 Prozent des Welthandels umfasst. Ein Wachstumstreiber ist zudem der steigende Binnenkonsum. Nach Jahren stark ansteigender Einkommen verfügen Asiens aufstrebende Länder über eine breite, konsumkräftige Mittelschicht.
Asiens Aktien habe den USA lange hinterhergehinkt
Quellen: Bloomberg Finance L.P., DWS Investment GmbH; Stand: 13.11.2023
* Auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses der nächsten 12 Monate
Wachstum bleibt ohnehin die Stärke dieser Region. Sei es durch anhaltende Industrialisierung wie in China und Vietnam, und/oder durch Bevölkerungswachstum wie in Indien und den ASEAN Staaten.
Der Charme, sich die gesamte Region anzugucken, liegt in den verschiedenen Stärken, die sie vereint. Ob Australiens Rohstoffreichtum und Dienstleistungssektor auf westlichem Niveau, Japans etablierte und vielmals global führende Industrie, Indiens[2] Demografie und aufstrebende Firmen im Tech- und Service-Bereich oder natürlich Chinas anhaltendes Wachstum mit Führungspositionen in Zukunftssektoren wie etwa Erneuerbare Energien.[3] Zwar durchlebt das Land unter anderem aufgrund der Immobilienkrise und dem anhaltenden Disput mit den USA gerade eine Schwächephase. Doch der Umstand, dass viele westliche Firmen ihre Abhängigkeit von China herunterfahren wollen, kommt wiederum oftmals Chinas aufstrebenden Nachbarländern zugute. Überhaupt können Anleger, die sich aufgrund der Regulierung im dortigen Kapitalmarkt nicht wohlfühlen, über die Nachbarländer, insbesondere Japan und Südkorea, an Chinas Wirtschaftsgröße und -wachstum partizipieren.
Kurzfristig spricht ebenfalls einiges für die Region. Der Gegenwind aus stark aufwertendem Dollar und steigenden US-Zinsen ebbt dieses Jahr ab; nach einem schwierigen Jahr sollte China langsam wieder in Tritt kommen, und vor allem zeigt sich Japan derzeit von einer sehr guten Seite: erstmals seit langem steigen Löhne und Inflation wieder und legen die Unternehmen bei ihrer Restrukturierung an Tempo zu. Letztlich spricht nicht nur für Japan, sondern für die ganze Region, dass internationale Anleger nach wie vor noch deutlich untergewichtet sind, obwohl der Bewertungsabschlag zum S&P 500 nahe seinem historischen Hoch ist.