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- World Food Day: Innovationen in der Lebensmittelindustrie
- Jahr für Jahr landen Unmengen von Lebensmitteln im Müll.
- Egal, ob genutzt oder ungenutzt: Die Produktion von Nahrung verbraucht wertvolle Ressourcen. Und das wirkt sich negativ auf unser Klima aus.
- Technische Innovationen können helfen, das Problem zu bekämpfen und Anlegern neue Investitionsmöglichkeiten eröffnen.
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Stellen Sie sich den Pariser Eiffelturm vor. Drei Exemplare davon entsprechen in etwa der Gewichtsmenge, die in Deutschland jährlich an Lebensmitteln in den Müll wandert. Das sind 12 Millionen Tonnen an wertvoller, ungenutzter Nahrung, die verloren geht bei der Herstellung, beim Transport oder aufgrund schlechter Lagerhaltung im Einzelhandel und in privaten Haushalten.[1] Weltweit sprechen wir von einem Drittel der produzierten Lebensmittel – das sind 1,3 Milliarden Tonnen[2] beziehungsweise 1.200 Eiffeltürme, die niemals in unseren Mägen, sondern im Müllcontainer landen. Da bekommt der World Food Day am 16. Oktober, der dem Hunger in der Welt gewidmet ist, einen ziemlich üblen Beigeschmack.
Würde man die globalen Lebensmittelabfälle um ein Viertel reduzieren, hätten wir genügend Nahrung, um alle unterernährten Menschen der Welt zu ernähren.
Bis 2030 möchte die UNO die Menge an weltweit verschwendeten Lebensmitteln um die Hälfte reduzieren.
Quelle: MyITU
UNO[3]
Die Notwendigkeit professioneller Lösungen, die das Problem in den Griff bekommen, wird immer deutlicher. Und an Ideen mangelt es nicht. „In der Lebensmittelindustrie schießen mehr und mehr Anbieter mit echten Innovationen aus dem Boden, die sich speziell mit Lebensmittelverschwendung befassen“, erklärt Tim Bachmann, Fondsmanager des DWS Invest ESG Climate Tech. „Ihre Lösungen bieten nicht nur Auswege aus der Abfallproblematik – sie eröffnen Anlegern auch neue Investitionsmöglichkeiten.“
Die gegensteuernden Entwicklungen im Food-Markt können auf das Ziel der Vereinten Nationen, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren, einzahlen.[4] So wurde beispielsweise von einem Start-up in Israel eine spezielle Monitoring-Software entwickelt, die Lagerbedingungen von Obst und Gemüse schon während des Transports in Echtzeit überwacht und bei kleinsten Abweichungen einen Alarm auslöst.[5] Aus Großbritannien erobert eine völlig neuartige Kalkulations-App die Märkte. Sie unterstützt Großküchen dabei, ihr Food-Management ökologischer und ökonomischer zu planen.[5] Auch für Verbraucher gibt es vielversprechende Neuentwicklungen, die das Konsumverhalten revolutionieren könnten. Zum Beispiel eine App fürs Smartphone, mit der sich Nachbarn untereinander vernetzen können, um übrig gebliebene Lebensmittel miteinander zu tauschen.[5]
Die eigentliche Tragödie: Wir sprechen hier von Nahrung, die nicht nur uns an der Kasse Geld kostet, sondern vor allem Unmengen an Ressourcen beansprucht. Ackerfläche, Arbeitskraft, aber vor allem Energie und Wasser werden ja auch für Lebensmittel verbraucht, die anschließend nicht verwertet werden.
Allein Deutschland stößt für die Produktion und den Transport verschwendeter Lebensmittel rund 38 Millionen Tonnen Treibhausgase aus. Hinzu kommen 216 Kubikmeter Wasser und Energie.[1] Diese Ressourcen würden dem Planeten einen viel wertvolleren Dienst erweisen, hätte man sie in anderen Herstellungsprozessen oder für die Grundversorgung der Bevölkerung in Entwicklungsländern verwendet. „Seinen Teller leerzuessen ist also nicht nur eine Frage einer guten Kinderstube, sondern aktiver Klimaschutz“, sagt Tim Bachmann.
In Deutschland wird eine Fläche von 4,3 Millionen Hektar mit Agrarrohstoffen vergeblich angebaut.
Quelle: Welthungerhilfe (Stand: 06/2019)
Umweltbundesamt
Schlechtes Klima durch Nutztierhaltung
Die Tatsache, dass der Lebensmittelsektor weltweit zu den Haupttreibern der Erderwärmung zählt, wirft ein besonders frustrierendes Licht auf diese enorme Verschwendung. Deshalb werden in der Lebensmittelindustrie nun die Rufe nach alternativen Lösungen immer lauter. Und sie werden mehr und mehr erhört. Von zahlreichen Start-ups, aber auch etablierten Unternehmen, die mit gangbaren Auswegen aus der Misere von sich reden machen.
Um zu verstehen, wo genau eine Neuorientierung in der Lebensmittelproduktion notwendig ist, muss man die Ursachen kennen und das Problem bereits an der Wurzel packen. Aufgrund des stetigen Wachstums von Bevölkerung und Wohlstand steigt auch der globale Bedarf an proteinhaltigen Lebensmitteln. Der vorwiegend durch Nutztierhaltung bestimmte Landwirtschaftssektor rangiert auf Platz fünf der größten Treibhausemittenten weltweit[6] – Tendenz steigend. „Fleisch- und Milcherzeugnisse weisen einen Vielfach höheren absoluten CO2-Fußabdruck im Vergleich zu Getreide- oder Gemüseprodukten auf“, erklärt Tim Bachmann. „Die CO2-Bilanz von Geflügel ist fast 18mal höher als die von Kartoffeln.“
Doch woher kommt dieser enorme Wert an klimaschädlichen Emissionen in der Landwirtschaft? „Die Ursachen reichen vom hohen Einsatz von Düngemitteln für Futtermittel wie Soja und Mais und deren hohen Transportkosten bei der Einfuhr, über den enormen Methanausstoß von Nutzvieh, bis hin zu den Energiekosten, die für die Kühlung bei Transport und Lagerung der verderblichen Fleisch- und Milcherzeugnisse anfallen“, sagt der Fondsmanager.
Wer weiterhin auf tierische Produkte als Hauptquelle für proteinhaltige Nahrung baut, dürfte bald mit dem berühmten Ofenrohr ins Gebirge schauen – samt angrenzender Kuhweide. Denn diese Ressource ist endlich. Einerseits könnten ertragreiche Anbauflächen für Futtermittel aufgrund der Bodenerosion knapp werden. Andererseits sind die mit der der Nutztierhaltung verbundenen Treibhausgasemissionen alles andere als vereinbar mit den Klimazielen. Es bedarf also einer Kehrtwende in der Lebensmittelindustrie – und unserer Gewohnheiten.
„Nutztierhaltung und Agrarwirtschaft müssen ressourcenschonender werden“, fordert Tim Bachmann. „Zum Beispiel durch den Einsatz von Präzisionslandwirtschaft oder Futtermittelzusätze, die den Ernteertrag optimieren.“ Außerdem müssten unnötige Transportwege vermieden werden, etwa durch Nahrungsmittelanbau vor Ort. Das würde sich auch positiv auf die Energieeffizienz von Kühlketten auswirken. Letztlich kommt es jedoch auch auf die Konsumgewohnheiten von uns allen an. Indem wir unsere Ernährung verstärkt von tierischen auf alternative Proteinquellen umstellen, wie beispielsweise pflanzenbasierte Fleisch- und Milchersatzerzeugnisse oder Aquakulturprodukte.
Vielversprechende Lösungsansätze in der Lebensmittelbranche
Die Lebensmittelbranche hat diesen Bedarf identifiziert und arbeitet mit Hochdruck an entsprechenden Lösungen. Sie reichen von Ernte-Robotern, die Agrarerzeugnisse effizienter und mit weniger Ausschuss vom Feld holen, über Neuentwicklungen, die Lebensmittel auf nachhaltige Weise haltbarer machen, bis hin zu Apps, die Verbraucher mithilfe künstlicher Intelligenz mit Kochtipps versorgen, bevor deren Einkäufe das Mindesthaltbarkeitsdatum überschreiten.
Nicht nur für den Planeten, auch für Investoren sind das gute Nachrichten. Denn wo aufgrund des Klimawandels erhöhter Bedarf an neuen Technologien entsteht, ergeben sich eben auch Wachstumschancen und neue Investitionsmöglichkeiten. „Nachhaltige Lösungen für Lebens- und Futtermittel sind ein entscheidender Faktor für eine klimafreundliche Ernährung“, so Tim Bachmann. „Hier entsteht ein gigantischer Investitionsmarkt, den wir auch in Investmentfonds der DWS abbilden.“
Lösungen sind also auf dem Weg oder bereits verfügbar und geben Anlass zur Hoffnung, dass der Welternährungstag am 16. Oktober irgendwann einmal ein Tag zum Feiern sein wird.
Risiken des DWS Invest ESG Climate Tech LD
- Der Fonds legt in Aktien an. Aktien unterliegen Kursschwankungen und somit auch dem Risiko von Kursrückgängen.
- Markt-, branchen- und unternehmensbedingte Kursverluste sind möglich.
- Wechselkursschwankungen.
- Der Anteilswert kann unter den Kaufpreis fallen, zu dem der Kunde den Anteil erworben hat.
- Das Sondervermögen weist aufgrund seiner Zusammensetzung / der von dem Fondsmanagement verwendeten Techniken eine deutlich erhöhte Volatilität auf, d.h., die Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeiträume erheblichen Schwankungen nach unten oder nach oben unterworfen sein.
Wertentwicklung in den vergangenen 12-Monats-Perioden des DWS Invest ESG Climate Tech LD
Zeitraum |
Netto |
Brutto |
12.10.2020 - 12.10.2021 |
27,36% |
27,36% |
12.10.2019 - 12.10.2020 |
30,98% |
30,98% |
12.10.2018 - 12.10.2019 |
16,3% |
16,3% |
01.10.2018 - 12.10.2018 |
-11,1% |
-6,87% |
Die Bruttowertentwicklung (BVI-Methode) berücksichtigt alle auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. Verwaltungsvergütung), die Nettowertentwicklung zusätzlich den Ausgabeaufschlag; weitere Kosten können auf Anlegerebene anfallen (z.B. Depotkosten), die in der Darstellung nicht berücksichtigt werden. Wertentwicklungen der Vergangenheit, [simuliert oder tatsächlich realisiert], sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: DWS Internatial GmbH; Stand 13.10.2021
Fondsdetails des DWS Invest ESG Climate Tech LD
Anteilklasse |
LD |
Anteil Ertragsverwendung Ausschüttungsklassen-Währung |
EUR |
ISIN |
LU1863261647 |
WKN |
DWS2XF |
Ausgabeaufschlag |
bis zu 5,0% |
Kostenpauschale |
1,500% p.a. |
Laufende Kosten (Stand 31.12.2020) |
1,690% |
zzgl. Vergütung aus Wertpapierleihe |
N/A |