Fondssparen & Fondssparplan – wie funktioniert das?

Ein Fondssparplan kann eine attraktive Option für Anleger sein, die mit regelmäßigen Investitionen Vermögen aufbauen möchten. Durch die Anlage in Fonds können sie an der Entwicklung der Finanzmärkte partizipieren und gleichzeitig das Risiko im Vergleich zu Einzelinvestitionen diversifizieren. Erfahren Sie, wie ein Fondssparplan funktioniert, welche Vor- und Nachteile er bieten kann und wie Sie einen für Ihre finanziellen Ziele und persönliche Risikobereitschaft passenden Plan auswählen können.

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Was ist ein Fondssparplan und wie funktioniert Fondssparen?

Ein Fondssparplan ermöglicht es Anlegern, regelmäßig Geld in Investmentfonds anzulegen. Dabei wird ein individuell festgelegter Betrag automatisch in ausgewählte Fonds investiert. Dies kann monatlich, vierteljährlich oder in einem anderen regelmäßigen Intervall erfolgen. Die Eröffnung eines Fondssparplans bei einer Bank, einem Online-Broker oder einer spezialisierten Plattform geht schnell – dann wird auch schon investiert, zum Beispiel für monatlich 100 Euro. Dieser Betrag (abzüglich beim Kauf anfallende Kosten) wird dann in den gewählten Fonds investiert, unabhängig von etwaigen Kursschwankungen. Fondssparpläne sind flexibel gestaltet, sodass Sie Einzahlungen anpassen, pausieren oder sogar den Sparplan wechseln können, um auf Veränderungen in Ihrer finanziellen Situation oder auf Marktentwicklungen zu reagieren.

 

Potenzial eines Fondssparplans

  • Diversifikation: Durch die Investition in eine Vielzahl von Vermögenswerten innerhalb eines Fonds können Risiken breit gestreut werden[1].
  • Flexibilität: Anleger können den Sparbetrag, das Intervall und die Fonds nach Bedarf anpassen.
  • Kosteneffizienz: Regelmäßige Investitionen nutzen den Cost-Average-Effekt, wodurch der durchschnittliche Kaufpreis der Fondsanlagen über die Zeit potenziell optimiert werden kann.
  • Langfristiges Wachstum: Fondssparpläne können sich für den langfristigen Vermögensaufbau eignen, zum Beispiel zur Altersvorsorge.
  • Große Auswahl: Anleger können aus vielen unterschiedlichen Fonds den für sie passenden auswählen, basierend auf individueller Risikobereitschaft und Anlageziel.

Auswahl des Fondssparplans – welche Fragen müssen vorab geklärt werden?

Zu Beginn der Ansparphase muss ein Fonds den persönlichen Vorstellungen und der Risikobereitschaft entsprechend ausgesucht werden. Soll beispielsweise weltweit, europaweit oder nur in Deutschland angelegt werden? Sollen Dividendenaktien im Fokus stehen oder eher Wachstumswerte?

Sind diese Fragen geklärt, muss nur noch bei einer Bank oder einem Online-Broker ein Fondssparplan eingerichtet werden: Gewünschten Sparbetrag bestimmen und festlegen, ob jeden Monat oder beispielsweise alle drei Monate ein bestimmter Betrag gespart werden soll, und es kann losgehen.

 

Kurzübersicht – bei der Auswahl eines Fondssparplans sollten vorab verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:

  • Anlageziele: Bestimmen Sie Ihre finanziellen Ziele, Laufzeit und Risikotoleranz.
  • Fondsauswahl: Informieren Sie sich über die angebotenen Fonds, deren Wertentwicklung (Performance), Gebühren und Risikoprofil.
  • Kosten: Achten Sie auf Ausgabeaufschläge, Verwaltungsgebühren und sonstige Kosten, die Ihre potenzielle Rendite mindern können.

Schritt für Schritt zum Start Ihres Fondssparplans

  • Anbieter auswählen: Vergleichen Sie Anbieter von Fondssparplänen hinsichtlich Kosten, Service und Fondsauswahl und eröffnen Sie ein Depot.
  • Fondssparplan konfigurieren: Wählen Sie den passenden Sparbetrag, das Intervall und die Fonds aus.
  • Regelmäßig investieren: Richten Sie automatische Zahlungen ein und überprüfen Sie Ihren Sparplan regelmäßig, um Anpassungen vorzunehmen.

 

 

Vermögenswirksame Leistungen in Fonds anlegen (VL-Fondssparplan)

Vermögenswirksame Leistungen sind eine staatlich geförderte Möglichkeit, Ihr Geld renditeorientiert anzulegen. Indem Sie diese Leistungen in einen Fondssparplan einbringen, können Sie von zusätzlichen Vorteilen profitieren. Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, jährlich bis zu 480 Euro vom Arbeitgeber zu erhalten, die direkt in den Fondssparplan fließen. Für bestimmte Einkommensgrenzen gibt es zudem die Arbeitnehmersparzulage, die die Rendite Ihres Fondssparplans weiter erhöhen kann.

 

Chancen und Risiken von Fondssparplänen

Fondssparpläne bieten die Chance auf Renditen durch die Investition in unterschiedliche Märkte und Branchen. Allerdings sind mit den Chancen auch Risiken verbunden, da die Wertentwicklung von Fonds durch Marktschwankungen beeinflusst wird. Ein gut diversifiziertes Portfolio kann das Risiko streuen, dennoch sollten Anleger sich der Möglichkeit von Kursschwankungen bewusst sein und eine langfristige Perspektive einnehmen, um die Risiken zu minimieren und die Chancen des Marktes optimal zu nutzen.

Fonds Praxis-Tipp: Anleger sollten möglichst nicht nur auf einen Aktienfonds oder eine Fondsart setzen. Zur Streuung von Risiken bei der Geldanlage mit Fonds können auch Rentenfonds, Mischfonds oder Immobilienfonds beitragen.

Haben Fondssparpläne eine feste Laufzeit?

Nein, haben sie nicht. Grundsätzlich sind Fondssparpläne nicht zeitlich begrenzt. Es gibt also keinen End- oder Auszahlungszeitpunkt wie beispielsweise bei Lebensversicherungen. Sparpläne können flexibel beendet werden.

 

Ist das Geld aus Fondssparplänen auch kurzfristig verfügbar?

Ja, das ist es. Grundsätzlich empfehlen sich Fondssparpläne zwar für langfristiges, regelmäßiges Sparen. Sollte aber einmal ein finanzieller Engpass auftreten, können die mittels eines Sparplans gekauften Fondsanteile kurzfristig wieder verkauft werden. Anleger sind hier flexibel.

 

Sind Verluste bei Fondssparplänen möglich?

Beim Fondssparen wird das Geld in Aktien, Zinsanlagen oder Immobilien angelegt. Da die entsprechenden Märkte schwanken und nicht immer nach oben gehen, sind bei Fondssparplänen zwischenzeitlich Verluste möglich. Allerdings: Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende für den Anleger ein Verlust herauskommt.

 

Investiert ein Fondssparplan auch, wenn an der Börse die Kurse (steil) fallen?

An der Börse ist es besonders wichtig, die Phasen steigender Kurse mitzumachen. Wer diese verpasst, muss bei der Durchschnittsrendite in der Regel empfindliche Einbußen oder sogar Verluste hinnehmen. Selbst wenn der Ausstieg am Kurshoch gelungen sein sollte, was nur selten der Fall ist, glückt dann auch wieder der Einstieg am Tief? In oder nach einer turbulenten Marktphase zuzugreifen kann viel Überwindung kosten, die nur die Wenigsten aufbringen. Doch häufig steigen die Kurse unmittelbar nach einem Ausverkauf besonders steil. Mit einem Fondssparplan profitiert ein Anleger automatisch vom ersten Kursschub einer neuen Aufwärtsbewegung.

Was ist der Cost-Average-Effekt?

Sind die Kurse gerade auf einem Hoch oder schon niedrig genug? Droht womöglich bald die nächste Krise? Was ist mit der Konjunktur, was machen die Notenbanken? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu investieren? Fondssparer brauchen sich über solche Fragen nicht den Kopf zerbrechen, da Sie kontinuierlich zu einem vorher festgelegten Betrag kaufen. Rein rechnerisch werden dadurch bei tiefen Kursen mehr Anteile erworben als bei hohen Notierungen. Das kann später ein Plus bei der Durchschnittsrendite bringen, was als Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt) bezeichnet wird.

 

Was ist der Zinseszins-Effekt?

Fondssparer profitieren vom Zinseszinseffekt, wenn die erwirtschafteten Erträge jeweils reinvestiert werden. Dadurch wächst das Guthaben von Sparplänen noch schneller an. Je länger die Anlagedauer, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt. Beispiel: Wer 30 Jahre lang Monat für Monat 100 Euro zurücklegt, die Erträge jeweils reinvestiert und eine Rendite von 5 Prozent erzielt, hat am Ende 81.885,88 Euro, wovon die Zinsen 45.885,88 Euro ausmachen. Ohne Zinseszins – also ohne Wiederanlage der Erträge - wären bei einer Einzahlungssumme von 36.000 Euro nur 63.075 Euro herausgekommen.

 

Wie sicher ist ein Fondssparplan?

Fondsgesellschaften werden vom Gesetzgeber äußerst umfassend reguliert. Gerät beispielsweise eine Fondsgesellschaft in Schwierigkeiten, ist das angesparte Vermögen davon nicht betroffen, da es sogenanntes Sondervermögen ist. Hinzu kommt, dass ein Fondssparer flexibel über sein Angespartes verfügen kann. Es gibt in der Regel keine Sperrfristen oder Mindesthaltedauern. Eine Ausnahme sind hier offene Immobilienfonds, für die spezielle Regeln gelten.

Für wen eignet sich ein Fondssparplan?

Fondssparen eignet sich für alle Anleger mit mittel- bis langfristigen Sparzielen. Ein Paradebeispiel ist die Altersvorsorge, bei der es besonders wichtig ist, regelmäßig zu sparen, ohne sich ständig um die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kümmern zu müssen. Fondssparpläne können aber auch für viele andere Bereiche sinnvoll, beispielsweise, um für die Ausbildung der Kinder ein Polster anzusparen oder eine Immobilie zu erwerben.

 

Fazit

Ein Fondssparplan kann eine effektive Methode, um systematisch Vermögen aufzubauen und am Wachstumspotenzial der Märkte teilzuhaben. Durch die Kombination aus Flexibilität, Diversifikation und Renditechancen kann er eine attraktive Investitionsmöglichkeit für Anleger bieten, die langfristig denken. Wichtig ist, sich vorab gründlich zu informieren und einen Plan zu wählen, der zu den persönlichen finanziellen Zielen sowie zur eigenen Risikobereitschaft passt.

Weitere Themen

1. Diversifikation sichert weder einen Gewinn zu, noch bietet es eine Garantie gegen Verluste.

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