26. Sept. 2023 Fondssparen

Frauen und Fondssparen: Plan aus dem Effeff?

Mit einem Fondssparplan können Frauen schon ab 25 Euro monatlich am Kapitalmarkt investieren

  • Immer mehr Frauen suchen eine Alternative zu klassischen Sparmethoden.
  • Fürs Fondssparen reicht schon ein kleiner Betrag von zum Beispiel 25 Euro monatlich.
  • Der Zeitaufwand ist überschaubar und die Anlegerin bleibt flexibel.
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„Frau, warum legst du an?“ „Weil ich es kann!“ Eine aktuelle Studie des Bankenverbands zeigt, dass Frauen finanziell noch immer schlechter gestellt sind als Männer.[1] Sie müssen demnach selbst mehr für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand tun. Die gute Nachricht: Frauen setzen sukzessive stärker auf Kapitalanlagen mit höheren Renditechancen. Besaßen 2019 nur 18 Prozent der Frauen Aktien, Fonds oder andere Wertpapiere, tut das mittlerweile knapp jede Dritte.[2]

Die Lücken sind ein Grund, aber kein Anlagehindernis

Die “Gaps” im Hier und Jetzt sind nicht die Krux an der Geschichte. Vielmehr sind sie der Grund, weshalb Frauen überhaupt anlegen. Frauen verdienen im Schnitt pro geleistete Arbeitsstunde weniger als Männer (Gender Pay Gap)[3] und leisten zugleich mehr unbezahlte Sorgearbeit (Gender Care Gap)[4] wie Kindererziehung und Pflege von Angehörigen. Heißt unterm Strich: geringeres Einkommen und weniger Zeit. Aber können Frauen deshalb nicht investieren? Keineswegs!

Fondssparen eröffnet Anlegerinnen die Möglichkeit, schon mit wenig Geld und Zeit langfristig ihre finanzielle Perspektive zu verbessern. Für so einen Plan reicht ein kleiner Betrag von zum Beispiel 25 Euro. Der Zeitaufwand entsteht vor allem am Anfang. Die Anlegerin muss sich zunächst ein Wertpapierdepot zulegen und einen Fondssparplan aussuchen. Dafür kann sie sich individuell bei ihrer Bank oder ihrem Finanzdienstleister beraten lassen. Neben ihrem persönlichen Sparbetrag legt die Anlegerin dann noch die Frequenz fest, etwa monatlich oder alle drei Monate, und los geht’s. Ergibt sich einmal abrupt ein finanzieller Engpass, kann eine Fondssparerin die über ihren Sparplan gekauften Fondsanteile kurzfristig veräußern. Auch in dieser Hinsicht bleibt die Anlegerin flexibel.

Im Vergleich zu einer Direktinvestition in eine Aktie, ist ein Fondssparplan in Aktien weniger riskant. Kursverluste sind zwar möglich. Sie können jedoch durch Kursgewinne anderer Wertpapiere im Fonds leichter abgemildert und ausgeglichen werden. Darüber hinaus gilt: Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Sparerin ein Minus macht.

Gegenüber konservativen Anlageformen wie dem Sparbuch, Tages- oder Festgeld bietet Fondssparen wiederum die Möglichkeit, langfristig mehr aus dem gesparten Geld zu machen. Eine Anlegerin, die in der letzten Dekade etwa einen Sparplan auf einen global investierenden Aktienfonds besaß, konnte laut einer Analyse des Deutschen Fondsverband BVI pro Jahr eine durchschnittliche Rendite von rund sechs Prozent erzielen.[5] Und zwar nach Abzug aller Fondskosten.

Das tägliche Börsengeschehen ausblenden

Das tägliche Studieren von Börsenkursen ist beim Fondssparen nicht nötig. Sind die Kurse niedrig, bekommt die Anlegerin automatisch mehr Fondsanteile für ihr Geld. Sind die Kurse hoch, erwirbt die Fondssparerin weniger Anteile. Der sich daraus ergebende Durchschnittspreis wirkt sich meist positiv auf die durchschnittliche Rendite der Anlegerin aus. Er ist in der Regel niedriger als der Einkaufspreis, der beim Kauf einer bestimmten Anzahl an Fondsanteilen fällig wird. Die Rede ist vom Cost-Average-Effect.- auch Durchschnittskosten-Effekt genannt.[6] 

 

Unterm Strich kann so ein Fondssparplan also sehr praktisch sein. Er bietet Frauen – mit vergleichsweise wenig Aufwand – die Möglichkeit, langfristig ihre finanzielle Situation zu verbessern und eine gegebenenfalls geringe gesetzliche Rente aufzupeppen.

 

 

Risiken

  • Markt-, branchen- und unternehmensbedingte Kursschwankungen
  • Wechselkursrisiko
  • Das Sondervermögen weist aufgrund seiner Zusammensetzung/ der von dem Fondsmanagement verwendeten Techniken eine erhöhte Volatilität auf, d.h. die Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten oder nach oben unterworfen sein.
  • Anteilswert kann unter den Kaufpreis fallen, zu dem der Kunde den Anteil erworben hat.

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Zu den aktuellsten Beiträgen

1. Quelle: Bankenverband (2023): Female Finance 2023, online verfügbar: https://bankenverband.de/geldanlage/umfrage-female-finance-2023/ (Zugriff am: 11.08.2023)

2. Ebd.

3. Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (2022): GENDER PAY GAP 2006-2022, online verfügbar: https://www.wsi.de/de/einkommen-14619-gender-pay-gap-14932.htm#:~:text=Der%20Gender%20Pay%20Gap%20(1,immer%20noch%20bei%2018%20Prozent. (Zugriff am: 11.08.2023)

4. Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2019): Gender Care Gap - ein Indikator für die Gleichstellung, online verfügbar: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294 (Zugriff am: 11.08.2023)

5. Quelle: FONDS professionell (2023): Großer Sparplan-Check: Automatisch anlegen zahlt sich aus, online verfügbar: https://www.fondsprofessionell.de/news/uebersicht/headline/grosser-sparplan-check-automatisch-anlegen-zahlt-sich-aus-226321/newsbild/2/ (Zugriff am: 11.08.2023) Stand: 06/2023. Die Wertentwicklungen in der Vergangenheit, simuliert oder tatsächlich realisiert, ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

6. Quelle: siehe etwa https://www.finanzen.net/ratgeber/cost-average-effekt (Zugriff am: 11.08.2023)

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